Mehr Sicherheit für Radfahrende

Zügige Verbesserungen und Fahrradtraining an Grundschulen

Die kürzlich veröffentliche Unfallstatistik der Starnberger Polizei hat mich alarmiert. Der starke Anstieg von rund 18 Prozent bei Unfällen mit dem Fahrrad im Jahr 2020 darf nicht einfach so hingenommen werden.  

Im Gegenteil: der Landkreis und alle Kommunen des Landkreises müssen sich endlich massiv für eine Verbesserung des Radverkehrs einsetzen. Dringend nötige und seit Jahrzehnten geforderte Verbesserungen im Alltagsroutennetz müssen angegangen werden und dürften nicht weiter auf die lange Bank geschoben werden. Wir brauchen innerorts Schutzstreifen auf allen Hauptstraßen, mehr Tempo 30-Zonen, „shared space“-Konzepte, außerorts Radwege und wo es die nicht gibt, Tempolimits.

Als schlimmes Beispiel möchte ich an die noch immer nicht gelöste Unterbrechung des Radverkehrs bei Mamhofen erinnern, die durch den Ausbau der Kreisstraße STA3 verursacht wurde und eine bestehende Nord-Süd-Achse durch den Landkreis gekappt hat. Immer wieder kommt es dort zu gefährlichen Situationen, wenn ratlose Radfahrer nach einer Querungsmöglichkeit suchen, während an ihnen Autos mit 100km/h vorbeirasten – eine nicht länger tragbare Situation.  

Ich habe die Statistik außerdem zum Anlass genommen, die Staatsregierung zu fragen, wie es derzeit um einen so wichtigen Baustein beim Thema Radsicherheit steht: den Fahrrad- und Verkehrsunterricht für Viertklässler im Landkreis Starnberg. In einer kleinen Anfrage wollte ich wissen, welche konkreten Pläne es gibt, wie die durch den Lockdown ausgefallene Fahrrad-Verkehrserziehung für Grundschüler*innen nachgeholt werden kann. 

Die Antwort ist aus meiner Sicht unbefriedigend! Konkrete Konzepte, wie man ausgefallene Trainings nachholen kann, liegen offensichtlich nicht vor. Man macht es sich leicht und überlässt die Entscheidung, ob der Verkehrsunterricht überhaupt stattfindet, den Schulleitungen, die derzeit ohnehin von Organisations- und Verwaltungsaufgaben überrollt werden.

Sinnvoller wären aus meiner Sicht eine Verpflichtung zur Durchführung, eventuell auch die Durchführung von Nachmittags-Trainingseinheiten (in denselben Gruppen, die vormittags gemeinsam Schule haben) - und wenn nötig auch die Schulung zusätzlichen Personals und Aufstockung der Ausrüstung der Jugendverkehrsschulen, um in der nun deutlich verkürzten Zeit bis zu den Sommerferien in mehr Schulen gleichzeitig den Fahrradunterricht stattfinden lassen zu können.  

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