Ortstermin mit dem Petitionsausschuss

Grafenrheinfelder gegen Kiesabbau

Im Rahmen eines Ortstermines des Petitionsausschusses war ich heute in Grafenrheinfeld. Gemeinsam mit meinem Fraktionskollegen Paul Knoblach, selbst aus der Region, und meinem Landtagskollegen Berthold Rüth (CSU) haben wir uns vor Ort ein Bild gemacht. Hintergrund ist eine Petition der Gemeinde, die einen weiteren Abbau von Sand- und Kies in ihrem Gemeindegebiet verhindern möchte. Die Bürgerschaft des Ortes steht dabei geschlossen hinter der Gemeinde.

Die Gründe hierfür sind vielfältig. Seit 1972 hat die Gemeinde von ihren damals ca. 1000 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche mehr als die Hälfte verloren. Ein erheblicher Anteil davon fiel der Versorgung der Bauwirtschaft zum Opfer. Damit soll nun aus Sicht des gesamten Gemeinderates Schluss sein. Die verbliebenen Wiesen- und Ackerflächen sollen erhalten bleiben – zumal die Böden in der Region äußerst fruchtbar sind, sich für Sonderkulturen eignen und es selbst nach der Renaturierung von Kiesabbauflächen erwiesenermaßen Jahrzehnte dauert, bis der Boden wieder so fruchtbar wie zuvor wird.

Auch das Thema Grundwasser – derzeit durch die anhaltende Trockenheit in fast ganz Deutschland ein großes Thema – beschäftigt die Grafenrheinfelder. Durch die angestrebte Kies-Abbaufläche fließt ein Grundwasserstrom, dessen Verlauf sich mit hoher Wahrscheinlichkeit verändern würde.

Ich werde mich im Petitionsausschuss für die Grafenrheinfelder einsetzen. Nicht erst seit diesem Termin treiben mich das Thema Kiesabbau und seine negativen Folgen für Natur und Umwelt um. Schließlich ist es nicht das erste Mal, dass wir im Petitionsausschussmit Gemeinden und Bürger*innen zu tun haben, für die eine Petition der letzte Strohhalm ist, um eine weiteren Verlust von Wiesen und Äckern zu verhindern - leider oft erfolglos.

Ich habe deshalb das Thema Bauschutt-Recycling ganz oben auf meine Agenda als forschungspolitische Sprecherin gesetzt. Nächste Woche habe ich dazu einen Termin im Fraunhofer Institut für Bauphysik Holzkirchen initiiert. Dort werden wir von Dr. Volker Thome die neuesten Erkenntnisse in der Forschung erfahren und mit dem BVSE e.V., der die Recyclingunternehmen in Deutschland vertritt, darüber diskutieren, wo in Deutschland die Hindernisse liegen auf dem Weg zu einem effektiveren Bauschuttrecycling.

Nur mit Recycling von Beton und Bauschutt werden wir das Thema langfristig in den Griff bekommen. Weltweit sind Kies und Sand bereits Mangelware. Es müssen rasch Lösungen her, die keinen Raubbau an der Natur bedeuten.

 

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