ZAE Bayern:Erfolgreiche Klimaforschung nicht gefährden

Angewandte Energieforschung, Speichertechnologie und aktiver Klimaschutz

Am 11. Dezember 2020 konnte ich mir bei einem Besuch im Bayerischen Zentrum für Angewandte Energieforschung e.V. (ZAE)  in Garching  einen Überblick über die hohe Qualität der Forschungsarbeit und die Gebäude-Infrastruktur verschaffen. Die Besonderheit des ZAE besteht nicht zuletzt darin, dass hier im Verbund mit der bayerischen Wirtschaft angewandte Energieforschung betrieben wird. Das führt zu technologischen Ergebnissen, die für Bayern von größtem Wert sind. Diesen Vorzug darf man aus unserer Sicht nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. Aus meiner Anfrage zum Plenum geht hervor, dass die Söder-Regierung die Strukturen des ZAE Bayern bis Ende 2021 auflösen und in neue Trägerstrukturen überführen will, mit der Begründung der Bündelung bayernweiter Kompetenzen und Stärkung der bayerischen Energie- und Wasserstoffforschung.

Energietechnologien um die Wärmewende voranzubringen

Seit 30 Jahren treibt das ZAE Bayern mit innovativen Projekten die Wärmewende voran. 50 % unseres CO² Ausstoßes fallen immer noch im Bereich Wärme an, neben den Bereichen Strom und Mobilität. Eine gelungene Quartiersentwicklung mit Wärmespeicher entstand am Ackermannbogen in München in Zusammenarbeit mit der Stadt München. Hier erzeugen großflächige Solarkollektoren auf den Dächern der Gebäude heißes Wasser, mit dem ein großer Langzeitwärmespeicher auf dem Gelände gespeist wird. Dieser wiederum versorgt über ein Nahwärmenetz die 320 Wohneinheiten mit Warmwasser und Wärme. Das System deckt 50 % des Wärmebedarfs der Siedlung durch solaren Ertrag. Nach der Fertigstellung wurde in einer mehrjährigen Monitoringphase der Betrieb optimiert. Die Erfahrungswerte aus einem Projekt dieser Größenordnung fließen immer auch in Folgeprojekte.

Seit über 20 Jahren entwickelt und charakterisiert das ZAE Bayern Wärmespeichermaterialien (Phase Change Materials, PCM). Derartige Materialien ermöglichen eine passive Temperaturstabilisierung über einen langen Zeitraum ohne den Einsatz zusätzlicher Hilfsenergie. Das ZAE Bayern arbeitet ganz aktuell an Lösungen zur Kühlung des Corona Impfstoffes während des Transports.

„Das ZAE Bayern verfügt über Expertise in den Anwendungsfeldern Wärmebereitstellung, Wärmetransformation und Speichertechnologien. Die Kontinuität dieser zukunftsweisenden, angewandten Energieforschung darf nicht gefährdet werden.“

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