Es geht um menschenwürdige Unterbringung und Versorgung

Baufeier in der JVA München

Ein Grund zum Feiern in der JVA Stadelheim: Hier entsteht gerade die größte Krankenabteilung des bayerischen Justizvollzugs. Es werden 88 stationäre Plätze für die Versorgung kranker Gefangener ab 2025 zur Verfügung stehen.

In meiner Ansprache, die ich als stellvertretende Beiratsvorsitzende der JVA auf der Baufeier halten durfte, habe ich darauf hingewiesen, dass nicht wenige Gefangene die ersten Tage und Wochen in der Krankenabteilung verbringen, manche sogar ihre gesamte Untersuchungshaft. Immer mehr Gefangene leiden nicht nur an einer (Haupt-) Erkrankung, sondern sind insgesamt in einem beklagenswerten gesundheitlichen Zustand. Gerade deshalb ist die neue Krankenabteilung so enorm wichtig.

Ein dringendes Anliegen ist außerdem – auch darauf habe ich in meiner Rede aufmerksam gemacht – , dass es endlich auch mit dem Ersatzbau vorangeht, der die Voraussetzung für einen Neubau von West- und Ostbau ist. Ich habe an die beiden anwesenden Minister, Bauminister Christian Bernreiter und Justizminister Georg Eisenreich appelliert, die weiteren dringenden Baumaßnahmen in Stadelheim zügig voranzubringen. Als Gefängnisbeirätin bekomme ich immer wieder Briefe von Gefangenen, die den fast menschenunwürdigen Zustand besonders im West-, aber auch im Ostbau beklagen. Es geht dabei nicht etwa um Luxussanierung, wie manch einer meint – nein, es geht um menschenwürdige Unterbringung und Versorgung, die Untersuchungs- und auch Strafgefangenen, trotz der Straftaten, die sie begangen haben, zusteht. Für die Gefangenen, aber auch für die vielen ständigen Mitarbeiter*innen – Ärzte, Psychologen, Richter*innen und Rechtsanwält*innen – für sie alle ist eine gute Anstaltsatmosphäre in einer qualitätvollen Architektur wichtig.

Die Süddeutsche Zeitung hat meine Rede in ihrem Bericht aufgegriffen und ausführlich daraus zitiert. Und dabei auch nicht meinen Wunsch vergessen, dass die marode Bäckerei saniert und hoffentlich noch dieses Jahr wieder in Betrieb gehen kann. Denn die Arbeit dort ist wertvoll für die Gefangenen, und die selbstgebackenen Brote und Lebkuchen im Advent bereichern den etwas kargen Speiseplan.

Der Artikel der Süddeutschen Zeitung (mit Bezahlschranke): JVA Stadelheim: Münchens am besten bewachte Baustelle
Auch im Deutschlandfunk ein Beitrag zum Thema JVA Stadelheim – Sanierungsbedarf im Münchner Gefängnis

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