27.02.23
Es schließt eine Lücke zwischen Forschung und Praxis und ist daher ein wichtiger Baustein in der Forschung zu erneuerbaren Energien: das Bayerische Zentrum für Angewandte Energieforschung e.V. (ZAE), das neben dem Hauptstandort in Garching auch in Hof über eine Außenstelle verfügt.
Gemeinsam mit meiner grünen Landtagskollegin Ursula Sowa (MdL), Sebastian Auer (dritter Bürgermeister und Beauftragter für Umwelt in Hof) und der Kreisrätin Birgitt Lucas habe ich diese Außenstelle des ZAE in Hof besucht. Dort haben wir uns über die Entwicklung des Standortes sowie die aktuelle Forschungsarbeit informiert.
In jüngster Vergangenheit haben hier Projekte wie Smart Grid Solar, C/sells, neos sowie das Testzentrum unter realen Netzbedingungen in Arzberg einen wichtigen Beitrag für die Erforschung und Optimierung bestehender Systeme zur Energiegewinnung sowie -speicherung geleistet. Aktuell steht das Energiekonzept für die Sanierung der ehemaligen Porzellanfabrik Winterling in Schwarzenbach/Saale auf dem Programm. „Unser Ziel ist es, hier am Standort Hof weiter zu wachsen“, erläuterte Gastgeber Christoph Stegner.
Sebastian Auer fügte hinzu: „Unser Ziel muss sein, den Forschungsstandort Hof im Bereich Wasser und Energie weiter auszubauen, da wir hier schon seit Jahren mit dem ZAE, dem Institut für Wasser und Energie und dem Kompetenznetzwerk Wasser und Energie Forschungsexzellenz und ein breites Netzwerk an Firmen in diesem Bereich besitzen, das sich nicht zu verstecken braucht.“
Gerade jetzt, wo durch die Herausforderungen des Ukraine-Krieges und die steigenden Auswirkungen des Klimawandels ein neues Bewusstsein gegenüber dem Wert erneuerbarer Energien entsteht, steigt auch die Bedeutung von anwendbaren Lösungen sowie Energiekonzepten. Ich habe während unseres Besuchs einmal mehr deutlich gemacht, dass wir die Energiewende schnellstens und umfassend schaffen müssen. Deshalb benötigen wir dringend mehr angewandte Forschung, wie sie das ZAE betreibt! Wir könnten in diesem Bereich schon viel weiter sein - und hoffen, dass sich das jetzt ändert: Wir haben gerade einen Antrag gestellt, um die institutionelle Förderung für das ZAE wieder in den Haushalt aufzunehmen – damit Hof und Garching wachsen können.
Meine Landtagskollegin Ursula Sowa stellte fest: „Es sollte einen Grundsatzbeschluss zur Aufstockung des ZAE in Oberfranken auf die doppelte Mitarbeiterzahl geben.“ Denn im Vergleich zu Garching, das über 50 Mitarbeiter verfügt, habe Hof lediglich drei. „Gerade in strukturschwachen Gebieten braucht es Unterstützung für Forschung - diese wirkt auch attraktiv für die Ansiedelung von Firmen.“
Neben der finanziellen Unterstützung bestehen jedoch weitere Hürden für die Anwendung moderner Energietechnik. Denn bei der Erzeugung erneuerbarer Energien durch Sonne und Wind, erhält die Energiespeicherung eine zunehmende Bedeutung, um Fluktuation zu vermeiden und die Netze zu entlasten. „Aktuell sind die regulatorischen Rahmenbedingungen durch die aktuelle Umlagenpflicht nicht gegeben, um dies effektiv betreiben zu können“, erklärte Sebastian Auer. „Die Politik muss sich hier mit beiden Seiten austauschen – Entwicklung und öffentlichen Netzbetreibern“, so Ursula Sowa.
Am Ende des Besuchs waren wir uns darüber einig, dass wir uns weiter gemeinsam dafür einsetzen werden, die Diskussion um diese Regularien auf Bundesebene weiterzuführen.
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