17.11.20
Der Kahlschlag am Stockdorfer Würm-Ufer, der im Februar diesen Jahres mit der Rodung jahrzehntealter Eschen, Erlen und Weiden - einer typischen Auenwald-Vegetation – begann und in November mit der Entfernung von Wurzelstöcken fortgeführt wurde, hat zahlreiche Naturschützer und Anwohner aus Stockdorf auf den Plan gerufen. Vor allem die benachbarte Grundschule leidet seither unter ungebremst herüberwehendem Lärm und Abgasen – gerade angesichts der Notwendigkeit häufigen Lüftens während der Corona-Pandemie extrem ärgerlich.
Ich habe daher das Gespräch mit dem Wasserwirtschaftsamt Weilheim gesucht, um die Hintergründe für die Freilegung des Würm-Damms zu erfragen und derartige Aktionen in Zukunft zu verhindern. Behördenleiter Roland Griegsch und Abteilungsleiterin Susanne Haas erläuterten den Grund der Maßnahmen so: der nun entwurzelte Damm sei zum einen ein künstlicher, notwendiger Stauhaltungsdamm für ein Triebwerk (zu sehen auf dem bayerischen Energieatlas), das durch den Eigentümer des Grundstückes betrieben werde und zum anderen für den Hochwasserschutz der Stockdorfer Grundschule im Falle eines hundertjährigen Hochwassers notwendig.
Ganz überzeugt haben mich diese Gründe jedoch nicht. Ich frage mich schon, ob hier tatsächilch eine ausreichende Abwägung von Natur-, Hochwasserschutz und Nutzung von Wasserkraft stattgefunden hat? Ich befürchte nicht. Die Grundschule war bisher nur einmal 1964 von Hochwasser betroffen. Dass die Würmaue an dieser Stelle feucht war, ist im Hochwasserschutzgebiet durchaus normal und naturverträglich.
Für die Zukunft fordere ich daher eine gründlichere Abwägung der verschiedenen Interessen Wasserkraft, Hochwasserschutz aber auch von Anwohnern – in diesem Fall die Kinder, Lehrer*innen und Betreuer*innen der Stockdorfer Grundschule und des Montessori-Kinderhauses, sowie die Anwohner*innen. Aufeinanderprallende Interessen von Wasserkraft, Naturschutz und Schutz der Bevölkerung müssen künftig sehr viel gründlicher abgewogen und mit Augenmaß behandelt werden.
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