Klimaneutral Bauen

Beim Fraunhofer Institut für Bauphysik

Am Institut für Bauphysik (IBP) der Fraunhofer-Gesellschaft forschen rund 250 Mitarbeitende an verschiedenen Themen rund um das Thema Bauphysik. Das Geld dafür kommt zu je einem Drittel aus einer Grundfinanzierung von Bund und Ländern, aus der Teilnahme an öffentlich geförderten Projekten sowie aus der Auftragsforschung für die Privatwirtschaft.

Auf Einladung von Dr. Volker Thome, dem Abteilungsleiter mineralische Werkstoffe und Baustoffrecycling, habe ich das Fraunhofer Institut in Oberlaindern / Valley (Landkreis Miesbach) besucht. Begleitet wurde ich dabei von Gerhard Waas, dem regionalen Erststimmenkandidaten für die Landtagswahl, sowie Kommunalpolitiker*innen der Grünen aus Holzkirchen und Valley. Gemeinsam mit Professor Dr. Gunnar Grün, dem stellvertretenden Institutsleiter, stellte Dr. Thome Institut und Arbeitsbereiche des IBP vor. Schwerpunkt unseres Grünen Interesses lag naturgemäß auf den Aspekten Umwelt und Klima und dabei insbesondere auf der Frage, wie die Zementindustrie klimaneutral werden kann. Denn: Acht Prozent der anthropogenen Treibhausgasemissionen weltweit gehen allein auf die Zementherstellung zurück.

Auf dem Weg zur Klimaneutralität der Betonherstellung bis 2050 werden hier am Institut viele Maßnahmen erprobt und entwickelt. Dazu gehören die Abkehr von fossilen Energien, die Verringerung des Zementanteils im Beton (z.B. durch tonbasierte Baustoffe), Betonrecycling, eine Verstärkung der Rekarbonatisierung (Beton nimmt während seiner Lebensdauer wieder CO2 auf)) und das Carbon Capturing durch CO2-Abscheidung mit anschließender Weiterverarbeitung oder Speicherung. Dabei soll die Abscheidung des im Prozess entstandenen CO2 einen erheblichen Anteil (mehr als ein Drittel) zur Reduktion der Treibhausgase beitragen.

Vorgestellt wurden die Verfahren der Weiterverarbeitung, an denen das IBP derzeit forscht. Hierbei können zum Beispiel synthetische Kraftstoffe oder neue Baustoffe hergestellt werden. Weitere Möglichkeiten, die CO2-Bilanz der Betonherstellung zu verbessern, bietet die Verarbeitung von Pyrokohle zu Beton. Die Pyrokohle sind Pflanzen- oder organische Abfälle, deren Zersetzung verhindert wird. Somit wird der dort gebundene Kohlenstoff im Beton gelagert.

Am Schluss dieser spannenden Ausführungen habe ich als forschungspolitische Sprecherin der Landtags-Fraktion das Ziel Grüner Politik bekräftigt, Klimaschutzpolitik auf wissenschaftliche Erkenntnisse zu basieren und die notwendige Forschung dazu intensiv zu fördern.


 

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