Staatsregierung muss Corona-Medikamentenforschung stärker voranbringen!

Regierungsbefragung im Landtag

Die Erforschung und Zulassung wirksamer Medikamente, die schwere Verläufe von Covid-19 lindern oder verhindern können, kommen trotz vielversprechender Ansätze sehr schleppend voran. Der Wissenschaftsrat konstatiert in einer aktuellen Studie deutliche Schwächen im deutschen Wissenschaftssystem. Demnach wird bei klinischen Studien zu Covid-19-Medikamenten das „Potenzial für die Verbesserung der Versorgung hierzulande nicht ausgeschöpft.“ In anderen europäischen Staaten wie den Niederlanden oder Großbritannien liege die Anzahl öffentlich finanzierter Studien zu Covid-19 deutlich höher.

Deshalb habe ich die heutige Plenarsitzung genutzt, um die Staatsregierung zu fragen: Wie bewertet sie diese Kritik in Bezug auf Bayern, hält sie das im Dezember beschlossene 50-Mio-Euro-Programm zur Therapie- und Medikamentenforschung tatsächlich für ausreichend? Warum kam es so spät? Welche konkreten Projekte werden mit den 50 Millionen Euro konkret unterstützt?

Die Antwort von Wisenschaftsminister Sibler fiel dünn aus und konnte nicht wirklich zufriedenstellen. Er verwies auf die vielen Studien zur Infektionslage, die die Staatsregierung bereits auf den Weg gebracht habe. Die aber haben nichts mit Medikamentenforschung zu tun.

Auf meine Nachfrage, ob schon Ergebnisse vorliegen und wie bald mit der Zulassung von wirksamen Medikamenten gegen schwere Verläufe von Covid-19 zu rechnen ist, hatte der Minister daher nichts Konkretes mitzuteilen. Bisher habe der Schwerpunkt auf der Impfstoffforschung gelegen, die Medikamentenforschung sei aber auch entscheidend. Viel ist also offenbar noch nicht passiert. Deshalb ist und bleibt das Gebot der Stunde: Die Förderung klinischer Studien in Bayern muss konsequent weiter ausgebaut werden.

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