Unternehmensbesuch in Gilching

Im Dialog mit der Wirtschaft

Besuch bei der Limelight Veranstaltungstechnik GmbH in Gilching

Bericht von Rima El Chaker (Praktikantin im Büro Franke im Herbst 2020)

Die Corona-Pandemie hat enorme wirtschaftliche Auswirkungen. Doch wie steht es momentan um bayerische Unternehmen? Anne Franke, MdL und die Gilchinger Grünen Gemeinderät*innen Martin Pilgram und Diana Franke erfahren bei ihrem Besuch bei LIMELIGHT Veranstaltungstechnik in Gilching bei München aus erster Hand, wie es tatsächlich um mittelständische Unternehmen in Bayern steht. Geschäftsführer Oliver Lembke berichtet über Folgen der Pandemie für die Veranstaltungsbranche sowie die (fehlende) Effektivität bisheriger politischer Maßnahmen.  

Bevor Oliver Lembke den Gästen einen kleinen Rundgang gewährt, stellt Anne Franke das Ziel der Grünen Landtagsfraktion vor, den Wohlstand in Bayern langfristig zu sichern, sozialen Zusammenhalt zu stärken und die natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten. Ziel des Unternehmensbesuches ist es, den Bedürfnissen des Unternehmers zu lauschen und im Dialog zu analysieren, welche politische Maßnahmen es braucht, um den Standort Bayern zu sichern und eine sozialökologische Transformation voranzubringen. 

Aktuell geht es um die gravierenden Auswirkungen der Coronamaßnahmen auf die Veranstaltungsbranche. Die meisten Mitarbeiter sind derzeit in Kurzarbeit, die Einbußen schätzt der Geschäftsführer auf 70% auf das gesamte Jahr gerechnet. Dies liegt allerdings auch den guten ersten drei Monaten diesen Jahres. Rechnet man nur den Zeitraum März-Dezember 2020, so liegt der Umsatzrückgang bei etwa 90%. Für das nächste Jahr sieht die Prognose ähnlich aus. Sollten die Einnahmen im nächsten Jahr unter 50% liegen, werde es für Limelight eng.

Dennoch gibt es auch einige positive Aspekte zu erwähnen. Wiederholt betont Oliver Lembke, dass bayerische Unternehmen im internationalen Vergleich noch gut wegkommen, wie er aus persönlichen Berichten befreundeter Unternehmer weiß. Politische Maßnahmen wie die Kurzarbeit und verschiedene Subventionen wirken stabilisierend, reichen jedoch unter Umständen noch nicht aus. 

Beim Rundgang durch die Firmenhallen wird deutlich, an welchen Stellen Limelight Nachhaltigkeit lebt. Angefangen bei recyclebaren Stoffen über die Weitergabe von Material, das das Unternehmen selbst nicht mehr verwenden kann, an andere Organisationen. Außerdem gehört die LIMELIGHT Veranstaltungstechnik GmbH einem internationalen Netzwerk an, in dem sich Unternehmen gegenseitig Material zur Verfügung stellen. Hierdurch entsteht eine enorme Reduzierung der CO2-Belastung durch wegfallende Transportwege. Diese Modelle haben durchaus Vorbildcharakter und sollten aktiv kommuniziert werden. 

Auch an anderer Stelle zeigt das Unternehmen Kreativität und ein Talent für innovative Ideen. Ausgehend von ihrer Expertise aus dem Bereich der Veranstaltungen, hat es sich das Unternehmen zum Ziel gesetzt, UVC-Luftfilter zu entwickeln und zu vertreiben, die unter anderem in Klassenzimmern eingesetzt werden sollen, um einen geregelten Schulalltag wieder zu ermöglichen. Leider sorgte eine sehr pauschale negative Bewertung von UV-Filtern durch das Bundesamts für Strahlenschutz für einen vorläufigen Stopp des Einsatzes dieser sehr sinnvollen Filter, bei denen die UV-Entkeimung der angesaugten Luft völlig ungefährlich im Inneren des Gerätes abläuft. Limelight hofft auf die baldige Differenzierung der Bewertung. 

Abschließend äußert der Geschäftsführer den Wunsch nach besserer Planbarkeit, möglichst bundesweiter Vereinheitlichung und besserer Kommunikation der Coronamaßnahmen. Dieser Forderung kommen die Grünen im bayerischen Landtag durch den Entwurf eines „Coronamaßnahmengesetzes“ entgegen, das vorsieht, die Coronamaßnahmen grundlegend auf eine gemeinsame Basis zu stellen, wieder im Parlament zu diskutieren und durch Parlamentsbeschluss zu legitimieren. Darüber hinaus regt Oliver Lembke an, Ausschreibungen für lokale Projekte möglichst regional statt EU-weit auszuschreiben, um den Unternehmen den Zugang zu erleichtern. Alles in Allem spricht Herr Lembke jedoch in erster Linie mit Zuversicht von seinen neuen Ideen und hofft auf eine baldige Rückkehr zur Normalität.

                                                                                                                                                                                                 

 

 

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