Unterstützung von oben

Zu Besuch beim DLR und ESA BIC Bavaria

Immer genauere Navigationssysteme, Unterstützung für die Besatzung der internationalen Raumstation ISS und aufschlussreiche Beobachtungen von Veränderungen der Erdoberfläche: Meine Fraktionskollegin Stephanie Schuhknecht (Sprecherin für Startups) und ich bekamen bei unserem Besuch in Oberpfaffenhofen einen spannenden Einblick in die vielfältigen Forschungs- und Tätigkeitsbereiche am mitarbeiterstärksten Standort des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Bei unserem daran anschließenden Termin beim Gründerzentrum ESA BIC wurden wir dann einmal mehr darin bestätigt, wie wichtig und gewinnbringend eine enge Zusammenarbeit und Technologietransfer zwischen Forschung und Wirtschaft sind.

Anwendungsorientierte Forschung

Sehr spannend war für uns die interessante Führung durch das Deutsche Raumfahrtkontrollzentrum (GSOC). Von hier aus werden die auf der ISS stationierten Astronauten rund um die Uhr koordiniert und betreut – und wir hatten die Gelegenheit, ihnen live bei der Arbeit zuzusehen.

Außerdem besuchten wir das Galileo Kompetenzzentrum, das sich vorrangig um die Weiterentwicklung des zivilen europäischen Satellitennavigationssystems Galileokümmert. Bei unserem informativen Gespräch wurde einmal mehr deutlich, wie wichtig ein derartiges unabhängiges, genaues und resilientes System für unsere Gesellschaft in Europa ist. Ein Beispiel: die noch genauere Ortung beim Eingang von Notrufen, die durch die Galileo-Satelliten ermöglich wird und schnelle, effiziente Rettungsaktionen gewährleistet.

Auch die unzähligen, von den unterschiedlichen Abteilungen des Earth Observation Centers (EOC)gesammelt Daten liefern vielfältige Erkenntnisse, die ein wirkungsvolleres Handeln in vielen Bereichen nach sich ziehen können: Das Zentrum für satellitengestützte Kriseninformation (ZKI) kann beispielsweise zu jedem Zeitpunkt aktuelle, sehr genaue Bilder und Karten zur Verfügung stellen, um Regierungen und Hilfsorganisationen bei Evakuierungen und humanitären Hilfsaktionen bestmöglich zu unterstützen. Außerdem wurde uns am EOC unter anderem anhand von Satellitenbildern eindrucksvoll demonstriert, in welchen Regionen Bayerns das Waldsterben besorgniserregend dramatisch vorangeschritten ist. Dieses Daten können den Mitarbeitenden der Bayerischen Staatsforsten zum Beispiel dabei helfen, starke Borkenkäferbefälle schneller zu erkennen und zu bekämpfen.

Gewinnbringende Vernetzung

Für besonders wichtig erachte ich die Einrichtung für Technologiemarketing des DLR. Diese fungiert als wissensteilende Schnittstelle zwischen anderen Forschungseinrichtungen und der Industrie – und betreut Existenzgründer*innen intensiv von der ersten Idee bis zur Markteintrittsphase.

Die AZO Anwendungszentrum GmbH ist eine dieser DLR-Ausgründungen, die dem Standort Oberpfaffenhofen treu geblieben ist und das Gründerzentrum ESA Business Incubation Centrer (BIC) Bavaria managed, welches wir bei unserem Anschlusstermin besucht haben. Hier werden Statups professionell bei der Forschung, Entwicklung, Finanzierung und Vernetzung unterstützt, so dass sie im besten Fall auf dem hart umkämpften Markt mit zahlreichen „Big Playern“ langfristig Fuß fassen können.

Eines dieser von ESA BIC betreuten, zukunftsorientierten Startups hat uns seine vielversprechende Innovation bei unserem Besuch vorgestellt: Die Firma Kitekraft arbeitet an der Entwicklung von kleineren, fliegenden Windanlagen, die wie bei Flugdrachen an einer Leine befestigt sind. Gerade im von der söderschen 10h-Regel geplagten Bayern könnte das für einen Ausbau der Windenergie eine große Hilfe sein. Nicht nur deswegen wünsche ich den jungen Unternehmensgründern viel Erfolg bei der Weiterentwicklung!

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